Rede zu Freiheit und Gemeinschaft

Mittwoch, 17. September 2025 | 18:00 Uhr | Divi-Blasii-Kirche

Vor 500 Jahren war Freiheit eine der zentralen Forderungen der Aufständischen – ein Ruf, der bis heute Menschen dazu bewegt, sich gegen Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und Bevormundung zu wehren.

Am 501. Jahrestag der Verfassung der elf Mühlhäuser Artikel vom 19. September 1524, in denen die Bürger mehr Rechte und die Durchsetzung der Reformation und Mitbestimmung forderten, wird diese historische Errungenschaft mit einer besonderen Veranstaltung gewürdigt: der ersten „Rede zu Freiheit und Gemeinschaft“. Im Mittelpunkt stehen die vielfältigen Verbindungen zwischen Freiheit und Gemeinschaft. Unser Ehrengast und Hauptredner wird Herr Dr. Nobert Lammert sein.

Norbert Lammert ist seit Anfang 2018 Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung. Von 2005 bis 2017 war er Präsident des Deutschen Bundestages. 2017 hat sich der langjährige CDU-Abgeordnete nach insgesamt 37 Jahren aus dem Bundestag verabschiedet. Aufgrund seiner überparteilichen Amtsführung als Bundestagspräsident hat sich der Bochumer Sozialwissenschaftler und Ehrenprofessor der Ruhr-Universität Respekt in allen politischen Lagern verschafft.

Norbert Lammert (*1948) macht 1967 sein Abitur in Bochum und beginnt nach dem Wehrdienst 1969 ein Studium der Politikwissenschaft, Soziologie, Neue Geschichte und Sozialökonomie in Bochum und Oxford. 1975 promoviert er im Fachbereich Sozialwissenschaften mit einer empirischen Studie Parteienforschung. Bereits 1964 tritt er in die Junge Union ein, zwei Jahre darauf in die CDU. Seine politische Karriere beginnt er nach seiner Promotion im Jahr 1975 als Mitglied des Rates der Stadt Bochum. In den folgenden Jahren hat er verschiedene Parteifunktionen inne. So wird er unter anderem stellvertretender Kreisvorsitzender des CDU-Kreisverbandes Bochum, stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union Westfalen-Lippe sowie Gründungsvorsitzender des CDU-Bezirksverbands Ruhrgebiet und stellvertretender Vorsitzender der CDU-Nordrhein-Westfalen. 1980 wird er über die Landesliste der CDU erstmals in den Bundestag gewählt, dem er zehn Legislaturperioden ununterbrochen angehörte.

Von 1989 bis 1998 fungierte er als parlamentarischer Staatssekretär Mitglied der Bundesregierung, zunächst beim Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, dann beim Bundeswirtschaftsminister und schließlich bei Bundesverkehrsminister. Im Anschluss ist er bis 2002 kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion. 2002 wird er zu einem der Bundestagsvizepräsidenten gewählt und drei Jahre später erstmals zum Bundestagspräsidenten. 2009 und 2013 wird er im Amt bestätigt. Bei der Bundestagswahl 2017 hat Norbert Lammert nicht mehr kandidiert.

Norbert Lammert hat im Laufe seiner politischen Karriere zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter 2007 das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 2008 den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit 2008 ist er Honorarprofessor der Ruhr-Universität Bochum und seit 2011 Kommandeur der französischen Ehrenlegion. Norbert Lammert gilt dank seines Humors, seiner Gradlinigkeit und seiner Wortgewalt als einer der besten Redner in der deutschen Politik. Im Jahr 2010 wurde er mit dem Dolf-Sternberger-Preis für öffentliche Rede ausgezeichnet, 2017 erhielt er als erster Politiker den Jacob-Grimm-Preis der Gesellschaft für deutsche Sprache.

Diese Veranstaltung lädt dazu ein, die Bedeutung von Freiheit und Gemeinschaft für die heutige Zeit zu reflektieren und inspiriert, in den Dialog über zentrale Werte unserer Gesellschaft einzutreten.